Fragen & Antworten


Foto: Antonia Hennel
Foto: Antonia Hennel

Welche Menschen kommen zu Dir in die Praxis?

 

Die Anliegen sind sehr unterschiedlich, so individuell wie die Menschen und ihre Lebensgeschichten selbst. Das Spektrum reicht von Problemen im zwischenmenschlichen Bereich, z.B. Stress mit dem Partner, den Kindern, Freunden, Kollegen oder Vorgesetzten über Beziehungsabbrüche oder Tod eines lieben Menschen, Traumata, Erschöpfung, Probleme mit dem Selbstwertgefühl, berufliche und private Orientierungslosigkeit, Essstörungen, körperliche Krankheiten usw. Die Palette ist riesig und sehr individuell und in der Regel geht es um Emotionen, die uns zu schaffen machen.

 

Viele Klienten, die zu mir kommen, haben herkömmliche Therapien ausprobiert und kommen nicht weiter, vielleicht sind sie sogar austherapiert oder vermuten, dass ihre Probleme im Rahmen ihrer Familiengeschichte zu suchen sind. Die Beweggründe sind sehr verschieden.

 

Wie gehst Du dann vor? Wie kannst Du den Klienten helfen?

 

Das ist ebenfalls sehr individuell. Manche Klienten stehen noch am Anfang ihrer Reise, andere sind schon weit gereist. Nach der „Bestandsaufnahme“ setze ich da an. Die einen brauchen Grundlagen, die ich dann vermittle, andere vielleicht nur einen Impuls, damit ihre Reise weitergehen kann.

 

In dem Zusammenhang ist es mir absolut wichtig zu vermitteln, dass der Klient sich als sein eigener Heiler begreift und erkennt, dass er sich auf einer Heilreise befindet. Ich bin die Reisebegleitung und unterstütze ihn und vermittle Techniken, die er auch alleine anwenden kann. Somit kann er aus seiner Hilflosigkeit und Ohnmacht herauskommen und mehr und mehr Verantwortung für sich übernehmen. Voraussetzung für diese Reise ist allerdings, dass der Klient absolut ehrlich zu sich selbst ist und sich dann auch von Scham und Schuld verabschieden kann.

 

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass wir uns vermehrt unserer Innenwelt zuwenden und zum Beobachter werden. Wir bewegen uns also weg von der Situation im Außen, die uns triggert und registrieren, was sie in uns auslöst. Wir sind nicht unsere Gedanken und Gefühle. Wir haben sie. Hier versuche ich erst einmal, die Angst vor den negativen Emotionen zu nehmen. Im Anschluss nähern wir uns dann diesen Emotionen wie Wut, Angst, Hass, Zorn, Sorge, Neid…, krankmachenden Glaubenssätzen, Überzeugungen usw.

 

Was ist das Besondere an Deiner Arbeit?

 

Für Klienten ist es nicht immer einfach, sich mit den eigenen negativen Emotionen auseinanderzusetzen, manchen fällt es schwer, überhaupt zu fühlen oder das Thema will sich noch nicht zeigen. Es ist wie eine große Unordnung, ein Chaos im System des Klienten und die Arbeit über die mentale oder emotionale Ebene wäre extrem schwer bzw. anfangs gar nicht möglich. Hier ist dann die Energiemedizin ideal, eine sehr kraftvolle und trotzdem sanfte Behandlungsmethode.

 

Energiemedizin bedeutet, dass mit dem Energiefeld des Klienten gearbeitet wird, also mit den Schichten der Aura und den Chakren. Krankheit bedeutet nichts anderes als Unordnung im Menschen selbst und im Familiensystem. Für den kundigen Energiemediziner zeigt sich das als stagnierende Energie, Blockaden, Abdrücke usw. Diese sind dort holographisch gespeichert, werden im Energiefeld des Klienten aufgespürt und gelöst, so dass die Energie wieder fließen kann. Das Feld ordnet sich nach einer Behandlung neu und informiert die Ebenen darunter (also die emotional-mentale und die körperliche Ebene), so dass sich der Organismus wieder ins Gleichgewicht ziehen kann.

 

Die Erfahrungen der Klienten sind unterschiedlich, manche schlafen ein, andere haben aushaltbare emotionale oder körperliche Empfindungen. Gemeinhin gehen die Klienten in Frieden und innerlich ruhig nach Hause und Veränderungen kommen oft auf "leisen Sohlen", manchmal erst Wochen später.

 

Kannst Du uns ein paar Beispiele nennen, damit es besser greifbar ist?

 

Nach meinen Erfahrungen werden Traumata, Glaubenssätze, Überzeugungen usw. unbewusst an die nächste Generation weitergegeben. D.h. wenn die Eltern ein Problem nicht lösen können, geben sie es unbewusst weiter an ihre Kinder in der Hoffnung, dass sie es für sie lösen. Man spricht hier auch von transgenerationalen Übertragungen.

 

So kann es sein, dass die um 1900 geborene Oma, die beide Weltkriege miterlebt hat, Verlusterfahrungen erlitten hat, weil Brüder und/oder Ehemann im Krieg geblieben sind. Der Mann kehrt nicht zurück, es kommt aber auch keine Nachricht über seinen Tod. Die Oma hofft immer weiter, kommt weder wieder in ihre Kraft, noch baut sie sich aktiv eine neue Zukunft auf. Kinder, Enkel und Urenkel leiden, ohne dass ein erkennbarer Grund vorliegt, unter Verlustängsten, Unruhe oder Todesängsten o.ä.

 

Die Traumata der Ahnen, die nicht genug zu essen hatten, vielleicht wegen Missernten oder in Kriegszeiten, können dazu führen, dass die Nachfahren Essstörungen entwickeln. Hier gibt es ein großes Gefühl des Mangels, einer Leere, das sich unterschiedlich manifestieren kann.

 

Migräne kann ein Hinweis darauf sein, dass der Klient sich nicht genügend um sich selbst und zu viel um andere kümmert, also zu sehr im Außen ist. D.h. der Körper fordert auf, bei sich zu bleiben und Vertrauen in andere zu entwickeln.

 

Manchmal liegen auch Versprechen oder (mündliche) Verträge zu Grunde, an die sich unbewusst gehalten wird. So forderte das Familienoberhaupt seine Nachfahren auf, sich im Falle seines Ablebens um die Mutter zu kümmern. Das führte über Generationen zu Streit und Kontaktabbruch zwischen den Geschwistern. Bis ein Nachfahre anfängt, diesen Vertrag ins Bewusstsein zu ziehen und somit zu lösen.

 

Oder die Flüchtlinge, die es ja zu allen Zeiten gab. So ein großes Thema, die Entbehrungen, Demütigungen, Gewalt, Angst. Diese Traumata begleiten auch die nachfolgenden Generationen.

 

Worauf dürfen sich die Klienten freuen?

 

Es gibt noch viel aufzuräumen und die Innenschau ist nicht immer einfach. Aber die Arbeit lohnt sich. Eine Klientin sagte einmal: „Ich fühle mich wie verzaubert!“. Die innere Wunde, die lange im Unterbewusstsein schlummerte, heilt aus. Die Situationen, die uns bisher getriggert haben, werden weniger. Neue, unangenehme Situationen gehen wir mit mehr Gelassenheit an. Wir werden neutraler, freundlicher, herzlicher, offener, gesünder, bewusster. Wir stehen uns selbst nicht mehr im Weg, wenn wir Entscheidungen treffen. Unser Tun ist dann wesentlich authentischer.

 

Das für mich Faszinierende an der Energiearbeit ist die Tiefe und die Schnelligkeit. Keine langwierigen und harten Therapien mehr, sondern Veränderungen geschehen sanft und manchmal ohne viele Worte. Wenn ich mein Inneres ins Gleichgewicht bringe, verändert sich das Außen automatisch.

 

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